Frauenrechts-Aktivismus im Norden Mexikos im Kontext des Drogenkrieges
Elisabeth Katzensteiner
Im Rahmen eines zehnmonatigen Feldforschungsaufenthaltes 2011 im Norden Mexikos (Monterrey und Ciudad Juárez) und in Mexiko City untersuchte ich die Sichtbarkeit des feminicidios (Frauenmordes) im Norden Mexikos unter den derzeitigen bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Obwohl die zahlreichen AktivistInnen und zivilgesellschaftlichen Organisationen in der Vergangenheit verstärkt auf die extremste Form der gender violence aufmerksam machen konnten, bedeutet das Sichtbarmachen, Bewusstsein-Schaffen und immer wiederkehrende Erinnern an die Straflosigkeit dieser Delikte, auf Grund der momentanen allgemeinen Gewaltsituation eine besondere Kraftanstrengung. In meiner Präsentation gehe ich auf die Kriminalisierung von AktivistInnen und das permanente Sicherheitsrisiko, dem sie aus verschiedenen Richtungen ausgesetzt sind, ein. Ebenso verweise ich auf die Herausforderungen bzw. neuen Formen von Gewalt, mit denen sich vor allem jene NGO’s konfrontiert sehen, deren Hauptthema die Gewalt gegen Frauen darstellt. Weiters möchte ich die besonders starke Verschränkung bzw. das Wechselspiel zwischen Wissenschaft und Aktivismus aufzeigen, mit Hilfe dessen seit Jahren die Verantwortung des Staates eingemahnt wird.
Elisabeth Katzensteiner: abgeschlossenes Diplomstudium der Kultur- und Sozialanthropologie an der Universität Wien, derzeit Masterstudium der Politikwissenschaft an der Universität Wien (Thema der Masterarbeit: Die multiplen Gewaltfaktoren für Frauen im Norden Mexikos). Forschungsaufenthalt am Genderstudies-Programm (PUEG) der UNAM, Mexiko City sowie individuelle Feldforschung im Norden Mexikos. Vorträge in Mexiko und Europa. lisi.katzensteiner@gmx.at